Zur Netzwerkveranstaltung begrüßen im Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein (von rechts): Hausherr Dr. Thomas Jablonski,
Dr. Dorothee Ströh, Peter Nieskens, Paul Gößling, Olaf Schwark und
Dominik Heyer. Foto© Axel Küppers
Mehr Sonne für den Selder
„Wir als Stadtwerke möchten sehr gerne an einem klimaneutralen Gewerbegebiet Kempen mitwirken.“ Diese Botschaft hat Paul Gößling von der Stadtwerke Kempen GmbH im Zuge einer von Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein, Unternehmerkreis Kempen (UKK), Stadt und Stadtwerke Kempen organisierten Info-Veranstaltung im Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein verkündet. Rund 40 Unternehmer nehmen an dem Netzwerktreffen teil. Dabei geht es in erster Linie um Praxisbeispiele zur Dekarbonisierung gewachsener Gewerbe- und Industriebetriebe, einen Überblick zu aktuellen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen für PV-Anlagen sowie Anforderungen an die Umsetzung von PV-Projekten in Kempen.
IHK, Stadt und Stadtwerke Kempen sowie UKK haben sich vor knapp zwei Jahren auf den Weg gemacht, die Idee eines klimaneutralen Gewerbegebietes in Kempen Wirklichkeit werden zu lassen. 2024 hat die IHK hierzu eine Machbarkeitsstudie zur Realisierung des Ziels für das Gewerbegebiet „Industriering Ost / Am Selder“ durchgeführt. „Eine Befragung der Kempener Unternehmen hat ergeben, dass sie sich insbesondere weitere Informationen zum Photovoltaik-Ausbau wünschen“, sagt IHK-Projektleiter Dominik Heyer zu Beginn der Tagung.
Die Kempener Klimaschutzmanagerin Dr. Dorothee Ströh macht deutlich, dass die Stadt ebenfalls ein großes Interesse an der Realisierung eines klimaneutralen Gewerbegebietes in Kempen hat und mit gutem Beispiel vorangeht, beispielsweise mit neu errichteten PV-Anlagen auf städtischen Gebäuden, u.a. auf dem Parkhaus Nansenstraße oder an der Regenbogenschule. Dorothee Ströh verweist auch auf die Kommunale Wärmeplanung, die Kempen nun konzeptionell abgeschlossen hat und ab 2026 mit Leben füllt.
„Haben Sie Vertrauen – es geht!“, machen Tobias Jahn und Markus Heigele von der Alois Müller GmbH den Unternehmern in der Runde Mut, das Projekt „klimaneutrales Gewerbegebiet“ beherzt in Angriff zu nehmen. Die Firmenvertreter aus dem Allgäu beschreiben detailliert das Best-Practice-Beispiel, wie sich ein Unternehmen aufgemacht hat, dem Anspruch „klimaneutral“ gerecht zu werden und den CO₂-Ausstoß drastisch zu reduzieren. Die Alois-Müller-Gruppe hat sich auf Energie- und Gebäudetechnik sowie den industriellen Anlagenbau spezialisiert und beschäftigt rund 1000 Mitarbeitende.
Wie es mit Brandschutz und versicherungstechnischen Fragen rund um PV aussieht, beschreibt Daniel Dietze von NRW Energy4Climate. Olaf Schwark und Paul Gößling vom Vertrieb der Kempener Stadtwerke informieren das Forum, worauf bei der Umsetzung von PV-Anlagen zu achten ist. Schwark und Gößling sensibilisieren auch für das Thema der Netzstabilität, das die Stadtwerke immer im Blick behalten müssen. Bevor es zum Get-Together geht, stellen Carsten Seel und Ludger Rupp ihre noch junge Initiative „Bürgerenergie Kempen“ vor.
„Solarstrom ist ein wichtiger Baustein zur Energiewende. Unsere heutige Veranstaltung hat Rahmenbedingungen und Praxisbeispiele zum Anfassen gegeben“, lautet am Ende des Kongresses das Fazit von Peter Nieskens. Der UKK-Vorsitzende verweist auch auf den „Letter of Intend“, den die Initiatoren am 25.11.2024 unterzeichnet haben. „Mit dem Netzwerktreffen ist ein weiterer Meilenstein gelegt.“
Ähnlich sieht es Dr. Dorothee Ströh: „Die gut besuchte Veranstaltung zeigt uns, dass es weiterhin seitens der Kempener Unternehmen ein ungebrochenes Interesse und Engagement in Sachen Klimaneutralität gibt.“ Die Klimaschutzmanagerin begrüßt dies, denn die Industrie hat einen bedeutenden Anteil am Endenergieverbrauch in der Stadt.
Mit den praxisnahen Beispielen und Hinweisen der Vortragenden zu den Möglichkeiten der PV-Nutzung hoffen alle Initiatoren, konkrete Projekte zur intelligenten Nutzung von PV im Industriegebiet angestoßen zu haben.
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| 1 | Klimaneutrales Gewerbegebiet Am Selder | >376.13 KB |
