Gewerbegebiet: Quantensprung in das echte digitale Zeitalter

Bürgermeister Volker Rübo machte den ersten Spatenstich. In der kommenden Woche beginnt die Deutsche Glasfaser mit dem Verlegen der Leitungen. Firmen können sich noch anmelden.

Von Willi Schöfer

Von einem Quantensprung spricht Kempens Bürgermeister Volker Rübo. Er meint damit, dass für 34 Unternehmen im großen Gewerbegebiet Am Selder das digitale Zeitalter bald so richtig beginnen kann. Der Bürgermeister hatte sich für den symbolischen Spatenstich den Sicherheitshelm und die Warnweste überzogen, steht mit Vertretern der Deutschen Glasfaser an einem kleinen Verteilerkasten am Industriering Ost, in unmittelbarer Nähe des großen Kreisverkehres.

Dort in der unmittelbaren Nähe des Umspannwerkes der Stadtwerke soll es in der nächsten Woche losgehen, es werden von dort in einer Gesamtlänge von etwa 13 Kilometern die Glasfaserkabel unter die Bürgersteigplatten gelegt und zu den Firmen die in den letzten Wochen Verträge mit dem Unternehmen gemacht hatten, bis ins Gebäude geführt.

Es sind in der ersten Ausbaustufe erst einmal nur 34 Unternehmen, die die entsprechenden Verträge gemacht hatten. „Aber wir sind zuversichtlich, dass noch weitere dazu kommen, wenn wir erst einmal mit der Buddelei angefangen haben“, sagt der Projekt-Leiter der Deutschen Glasfaser, Marco Kratz, der mit Geschäftsführer Peter Kamphuis und mit dem Sale-Manager Thomas Pantazidis gekommen ist. Die Verantwortlichen erläutern, dass es auch für die anderen Firmen, die die Glasfaser wünschen, noch bis Ende Februar Sonderkonditionen gäbe. Interessierte können sich telefonisch unter Ruf 0800 281 2812, oder per Mail an: business@deutsche.glasfaser.de. Zur Vorgeschichte: Eine Standortuntersuchung der IHK hatte zwar dem Kempener Handel im Schnitt gute Noten gegeben, aber kein so gutes Zeugnis gab es von IHK und vielen Firmen für die Breitbandversorgung. Die Stadt Kempen hatte bereits im Frühjahr durch ihren Wirtschaftsförderer Heinz-Peter Teneyken rund 550 Firmen angeschrieben und auf das Angebot der Deutschen Glasfaser hingewiesen. Auch wenn es einige Monate gedauert hatte, sollen jetzt Schritt für Schritt bis zum späten Frühjahr die Gewerbegebiete Industriering und Krefelder Weg versorgt werden.

„Wir fangen in der nächsten Woche wahrscheinlich auf dem Industriering Ost an, werden dann entscheiden, auf welchen Straßenzügen es weitergeht“, erklärte der Projektleiter von der bauausführenden Firma (Triopt, Gerald Witte), dem offenbar noch nicht alle Genehmigungen vorliegen. Für das gesamte Gebiet seien, so führt er aus, immerhin 38 Genehmigungen erforderlich.

Für einen optimalen Breitbandausbau hatte sich von Beginn an der Unternehmerkreis Kempen eingesetzt. Dieser war beim Spatenstich durch Karin Drabben und Jürgen Marinello vertreten. Drabben freute sich ebenfalls über die baldigen Verbesserungen und ergänzte: „Der Blumenstrauß ist jetzt hier im Gewerbegebiet noch bunter geworden.“ Sie wollte damit sagen, dass es jetzt mit der Deutschen Glasfaser einen weiteren Anbieter eines schnellen Internets gäbe. Vertreter der Deutschen Glasfaser wiesen noch darauf hin, dass je nach Programmpaket zumindest eine garantierte Bandbreite von 200 Mbit pro Sekunde zur Verfügung gestellt werde, bei Bedarf sogar bis zu zehn Gbit. „Außerdem können mit uns Verträge mit einer Laufzeit zwischen 36 und 60 Monaten gemacht werden, und danach sind die Nutzer bei der Wahl des künftigen Anbieters frei“, sagte Marco Kratz. Neben dem Bürgermeister freute sich auch sein Wirtschaftsförderer darüber, dass sich zumindest für die jetzt mitmachenden Firmen bald der Standortfaktor verbessert werde. Die bauausführende Firma geht davon aus, dass bei guter Wetterlage die Arbeiten im April spätestens im Mai nächsten Jahres beendet sein könnten.

Quelle: RP (www.rp-online.de/nrw/staedte/kempen/gewerbegebiet-quantensprung-in-das-echte-digitale-zeitalter-aid-1.7239713)