Sie kletterten auf das Dach des TZN zur neuen Empfangsstation für schnelles Internet (v.l.); Volker Rübo, Dr. Thomas Jablonski, Sabrina Sieger, Hubert Pieper und Dirk Crynen.

Schnelles Internet für TZN-Mieter

Auf dem Dach steht jetzt eine Empfangseinheit mit Sicht- und Richtverbindung zum Wasserturm. Dort ist das schnelle Netz bereits etabliert. Für das TZN ist es ab sofort ein gewaltiger Standortvorteil.

Es war TZN-Geschäftsführer Dr. Thomas Jablonski seit langem ein besonderes Anliegen und dem Unternehmerkreis Kempen (UKK) sogar eine Umfrage unter den Kempener Betrieben wert, jetzt ist es realisiert: Ab sofort gibt es schnelles Internet für die Mieter im Technologie- und Gründerzentrum am Industriering Ost. Möglich wurde es durch die Initiative des TZN und die Mithilfe von QSC, einem börsennotierten Unternehmen aus Köln.

Diese Kooperation beendete einen schlechten Zustand: Potenziell wichtige Mietinteressenten verzichteten darauf, in die Thomasstadt umzusiedeln, weil schnelles Internet fehlte. Ein großer Konzern hatte zudem Glasfaserkabel erst für 2017 zugesagt. Darauf wollte man aber nicht warten und suchte nach einer schnelleren Lösung. Die fand sich in QSC. Die Firma bietet Geschäftskunden „symmetrisches Internet“ (Privatkunden nutzen meist asymmetrisches Internet), wie Hubert Pieper, Vertriebschef von QSC, erläutert. Sein Unternehmen stellt seit Jahren bereits vom Kempener Wasserturmaus per Richtfunk schnelles Internet für Betriebe sicher, die darauf nicht verzichten wollen und können.

Jetzt wurde auf dem Dach des Technologiezentrums ein „Outdoor Unit“, eine Empfangseinheit, aufgestellt, die Sicht- und Richtverbintungdung zum Wasserturm hat. Die Firmen im TZN haben jetzt den großen Vorteil, dass sie eine maximale Anbindung von bis zu synchronen 100 Mbit/s (Up- and Download) nutzen können. Vom zentralen Punkt auf dem Dach aus können im Prinzip alle Firmen im TZN angeschlossen werden. Vom Knotenpunkt aus können aber auch andere Unternehmen in der Thomasstadt versorgt werden.

Wie wichtig schnelles Internet für die Betriebe ist, stellt Sabrina Sieger, General Managerin der Firma Koppert Biologische Systeme heraus: Die niederländische Firma, die ihre Deutschland-Zentrale mit Verwaltung im TZN hat, liefert Hummeln, die zum Bestäuben beispielsweise von Tomaten und Kirschen verwendet werden. Seit drei Jahren fiel das Internet immer wieder aus, oft genau dann, wenn viele Bestellungen abzuwickeln waren. Im letzten Jahr trat dieses Problem gehäuft auf. „Ich musste meine Mitarbeiter dann nach Hause schicken, weil wir nicht arbeiten konnten“, erzählt Sieger, die jetzt froh ist, dass endlich Abhilfe geschaffen wurde. Der Internetbetrieb über Richtfunk mit der Firma QSC sei gut angelaufen, man habe seitdem zügig arbeiten
können.

Bürgermeister Volker Rübo sieht einen großen Standortvorteil für die Stadt Kempen im schnellen Internet und freut sich über die Alternative zu den übrigen Anbietern. Wettbewerb belebe das Geschäft, die Kempener Unternehmen könnten jetzt  aus einer Palette das aussuche, was für sie genau ihren Wünschen entspräche. Einige Bereiche hätten sich schon gut versorgt gefühlt, andere
nicht. Da seien alternative Angebote wünschenswert.

Dr. Thomas Jablonski unterstreicht, dass neben Kempen im Kreis nur Willich diese Möglichkeit biete. Die Empfangsstation auf dem Dach biete dem TZN die Möglichkeit, unterzuverteilen und die Mieter ihren Wünschen gemäß anzuschließen. Das werde in Zukunft ein starkes Motiv für eine Ansiedlung wichtiger Betriebe sein.