Presseinfo zum 1. Kempener Wirtschaftsdialog

Pünktlich um 18.00 Uhr eröffnete das Vorstandmitglied Karin Drabben die Veranstaltung. Das Auditorium war beeindruckend. 60 Kempener UKK-Mitglieder waren der persönlichen Einladung gefolgt und wollten sich diese spannende Möglichkeit zur Information aus erster Hand nicht entgehen lassen. Die Moderatorin Katharina Gerlach stellte den Beweggrund des UKK Vorstandes in den Vordergrund, eine solche Veranstaltung durchzuführen: Es ist die Förderung des Dialoges und des Verständnisses zwischen der Verwaltung und der Unternehmerschaft durch den Austausch von Positionen und der Darstellung von Beweggründen, aus denen bestimmte Entscheidungen resultieren.

Gewerbegebietsentwicklung

Als erster Block des Abends stand die Gewerbegebietsentwicklung auf dem Plan. Hier stellte Bürgermeister Volker Rübo die große Nachfrage nach Gewerbegrundstücken dar. Es konkurrieren Unternehmen mit der Landwirtschaft sowie der Wohnwirtschaft, da nur begrenzt Raum zur Verfügung steht. Dies erschwert auch die von den Unternehmern angeführten Probleme bei der Expansion von bereits ansässigen Unternehmen. Die Verwaltung verwies auf die Entwicklung von neuen Flächen an der Hülserstraße, wo ein Potenzial bis zu ca. 10 ha besteht.

Der Wegfall von 240 Arbeitsplätzen durch den Weggang von DeBeukelaer im Jahr 2020 ist schmerzlich. Die Stadt ist bemüht, gemeinsam mit DeBeukelaer, die Entwicklung des Grundstückes vorzunehmen. Hier kann die Stadt nach eigenen Aussagen durch das Planungsrecht durchaus positiv mitwirken.

Auf die Bitte der Unternehmerschaft, die bestehenden Unternehmen auf diesem Weg mitzunehmen, um die zukünftige Expansion ansässiger Firmen zu sichern und bei zukünftig frei werdenden Flächen die Kempener Unternehmen zu befragen, ob Erweiterungen geplant sind, erklärte die Verwaltung ihre Bereitschaft zum Dialog.

Weitere Flächen würden ggf. außerhalb des Außenrings entstehen. Die UKK Mitglieder verwiesen auf die Konkurrenz durch die Entwicklung von Gewerbeflächen in Nachbargemeinden (z. B. Hüls mit 19 ha). Eine weitere Maßnahme könnte auch die Umwandlung von Wohnraum in Gewerbeeinheiten – unter Abwägung von Interessen der unterschiedlichen Nutzergruppen – sein.

Wirtschaftsförderer

Positiv kam die Botschaft bei den Unternehmern an, dass die Personalauswahl für die Stelle des Wirtschaftsförderers abgeschlossen, der Vertrag aber noch nicht unterschrieben sei. Zu seinen Aufgaben gehört die Formulierung von Zielvorstellungen für ein Wirtschaftsförderungskonzept auch im Kontakt mit den Unternehmen. Ziel ist eine Beschleunigung von Verfahren, auch im Bauwesen.

Hotel

Auch das ersehnte Hotel wird kommen. Es wird zwischen 80-90 Betten haben. Der Baubeginn soll im Jahr 2021, nach Beendigung des Hallenbadumbaus in 2020, beginnen.

Sanierungen

Großen Informationsbedarf hatten die UKK-Mitglieder auch beim Thema Sanierungsstau. Soll doch die Schulsanierung allein ca. 46 Mio EUR und die Sanierung der Burg, die nun gekauft ist, zwischen 9-11 Mio EUR zu Buche schlagen. Ob das Rathaus besonders erhaltenswert ist, und unter Denkmalschutz gestellt wird, wird weiter diskutiert.

Verwaltung

Interessant waren auch die innovativen Ansätze in der Verwaltung. So soll ein Pilotprojekt -digitale Bauanträge- gestartet werden und die Servicestellen weiterhin gut besetzt sein.

Wohnungsmarkt

Eine Wohnraumoffensive und noch mehr Engagement durch die GWG stellte der Geschäftsführer Michael Aach in Aussicht, um zusätzlich kostendämpfend auf den Wohnungsmarkt einzuwirken. Nach Ansicht des Bürgermeisters führt an Kempen-West kein Weg vorbei. Das Problem ist, dass kaum Brachland zur Verfügung steht. Hier sollen dann 800 Wohneinheiten in einem Mix von Einfamilien-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern entstehen.

Junge Auszubildende nach Kempen zu holen, fällt den Unternehmen schwer, da die Preise für Mietwohnungen zu hoch sind. Diese müssten also pendeln oder würden gleich in Städte mit günstigeren Bedingungen ziehen. Hier war eine Anregung der Unternehmer, einen gemeinschaftlichen Ansatz zu suchen und ggf. ein Wohnheim mit kleinen Apartments für Azubis zu bauen. Mieter könnten hier die Unternehmen werden und die Azubis dort unterbringen.

Verkehr

Ein weiteres Thema war das Verkehrskonzept. Vorgesehen ist eine Umgehungserweiterung im Kempener Westen, ggf. als Kreisstraße. Im Rahmen der Fahrradverkehrsplanung sollen die Fahrradwege eine größere Dimension annehmen, um den Autoverkehr noch stärker reduzieren zu können.

Chancen für junge Menschen

Die Verwaltung äußerte den Wunsch, dass die Kempener Unternehmen noch transparenter werden mögen, um bei Kempener Jugendlichen in den Schulen mit Ihrem breiten Spektrum an Beschäftigungsmöglichkeiten zu punkten. Die Zukunft in Ausbildung und Beruf in Kempen zu suchen, sollte nahe liegen und würde der demographischen Entwicklung eine positive Richtung geben. Hier wird der UKK ansetzen, die Firmen unterstützen und motivieren dies zu tun.

Angeregt wurde auch ein UKK-Workshop, der gezielt junge Leute ansprechen soll, um sie nach Ihren Wünschen und Vorstellungen zu befragen. Kurz: Was sie motiviert, ihre Zukunft in Kempen zu planen.