In zehn Minuten zum Job

In der Mensa des Kempener Schulzentrums gibt es Ende April ein Berufs-Speed-Dating.

Von Ulrike Gerards

In Kempen hat man als junger Mensch, der kurz vor dem Schulabschluss steht, viele Möglichkeiten. Werbetechniker oder Steuerfachangestelter, Graveur oder Glaser, Zerspanungsmechaniker oder Informatiker – das sind nur ein paar der 32 Ausbildungsberufe, die Schüler beim ersten Kempener Berufs-Speed-Dating am 29. April kennenlernen können. 17 Kempener Unternehmen
kommen dazu in die Mensa des Schulzentrums.

Die Schüler ab Klasse 9 der weiterführenden Kempener Schulen können vorbeischauen, sich in kurzen Gesprächen über die Firmen informieren und sich selbst vorstellen. Die Idee dazu haben das Jugendamt und der Unternehmerkreis Kempen (UKK) gemeinsam umgesetzt.

Hemmschwellen sollen abgebaut werden

„Ich war überrascht, was für Firmen in Kempen ansässig sind und welche Ausbildungsberufe sie anbieten“, sagt Jugendamtsleiterin Heike Badberg. Das Speed-Dating bietet eine Gelegenheit zur ersten, ungezwungenen Kontaktaufnahme. Es soll nicht gleich um eine Bewerbung gehen. Vielleicht verständigen sich Unternehmer und Schüler auf einen Ferienjob oder ein Praktikum.

Barbara Brüggemann kümmert sich beim Jugendamt um die Koordinierungsstelle Frühe Hilfen und unterstützt dabei auch beim Wechsel von der Schule in den Beruf. Sie hat festgestellt, dass vielen Neuntklässlern das Thema Berufswahl noch sehr weit weg scheint. Doch im Herbst müssen sie Bewerbungen schreiben. Das Speed-Dating soll nun helfen, Hemmschwellen zwischen Schülern und Unternehmen abzubauen. So sehen die Schüler: „Da sitzt mir ein normaler Mensch gegenüber.“ Das kann vielleicht auch die Angst vor einem Bewerbungsgespräch nehmen. Maximal zehn Minuten sollen die Gespräche dauern, in denen die jugendlichen aber auch sich und ihre Interessen und Stärken präsentieren können.

Was dieser Tag aus Sicht von Unternehmen und Jugendamt auch vermitteln soll: Es muss nicht immer sofort ein Studium sein. „Auch wenn man mit einer Lehre startet, kann man noch Professor werden“, sagt Karin Drabben vom Unternehmerkreis. Zudem mache Arbeiten Spaß und es könnte helfen, einmal aus dem Schul-Trott herauszukommen.

„Vielen ist nicht bewusst, dass eine Ausbildung eine gute Basis ist, auf die man immer wieder zurückgreifen kann“, sagt Unternehmer Martin Alders. Der UKK ist von der Beteiligung der Firmen sehr zufrieden. ,,17 Firmen machen bisher mit. Das ist mehr als wir erwartet haben“, so Alders.

Neben den Unternehmen gibt es auch Info-Stände von Unternehmerkreis, Jugendamt, Agentur für Arbeit und Hochschule Fontys. Dort kann man sich allgemein zum Thema Ausbildung informieren und erfahren, welches Kempener Unternehmen noch für ein kleines Gespräch in Frage kommen könnte.

 

FAKTEN

ELTERNABEND
Am 19. April gibt es ab 19 Uhr einen Elternabend, bei dem das Berufs-Speed·Dating in der Aula der Realschule vorgestellt wird.

SPEED-DATING
Am 29. April von 9 bis 14 Uhr findet das Berufs-Speed-Dating in der Mensa des Schulzentrums in Kempen statt. Kontakt über Barbara Brüggemann vom Jugendamt Kempen.
Tel. 021521917 430. E·Mail: barbara.brueggemann@kempen.de

TEILNEHMER
Eine liste mit den teilnehmenden Unternehmen und den Ausbildungsberufen gibt es unter: www.unternehmerkreis-kempen.de/termine/fr-29-april-2016/